Begrüßung zum LandFrauenTag am 09.03.24

Willkommen!

Liebe LandFrauen, liebe Gäste willkommen zum LandFrauentag 2024 hier in Sinsheim in der Dr. Sieber Halle.

Ich bitte euch erst nach der Begrüßung unserer Ehrengäste mit einem donnernden Applaus alle Gäste willkommen zu heißen.
Ganz besonders möchte ich heute
Herrn Ober-Bürgermeister Jörg Albrecht,
Herrn Landrat Stefan Dallinger,
unsere Vize-Präsidentin Frau Ilse Stutz,
Ehrenpräsidentin Frau Gudrun Laible,
Frau Elisabeth Schröder unsere Ehrenvorsitzende,
Herrn Baubürgermeister Bernd Kippenhahn,
Frau Beate Laible stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Landwirtschaftlicher Fachbildung,
Herrn Achim Mattern stellvertretender Kreisvorsitzender des Bauernverbandes,
die Vertreterinnen des LandFrauenverbandes Mannheim Birgit Rinkleff und Annette Renkert
und natürlich unseren besonderen Gast Arnim Töpel
begrüßen

Heute ist ein besonderer LandFrauentag.

Wir werden 75.

1949 ist nicht nur das Gründungsjahr der Bundesrepublik Deutschland, nein auch der Kreisverband Heidelberg-Sinsheim der LandFrauen gründete sich 1949.

Viel hat sich getan in den letzten 75 Jahren, nicht nur für uns LandFrauen. Frauen können nun alles tragen, auch Hosen. Frauen dürfen auch ohne Einverständnis ihres Ehemannes arbeiten und ein Konto eröffnen. Vor 75 Jahren war das noch anders. Die noch junge Bundesrepublik befand sich im Aufbau nachdem 2. Weltkrieg.

Alles hat sich verändert. Frauen die während des Krieges das Leben am Laufen hielten, sollten, wollten aber nicht mehr, in die 2.Reihe zurücktreten. Bei den Verhandlungen zum Grundgesetz waren 4 starke Frauen beteiligt, unter 61 Männern. Sie hatten ein Anliegen, für das sie hart kämpfen mussten. Ohne Dr. Elisabeth Selbert, Friederike Nadig, Helene Weber und Helene Wessel gäbe es diese entscheidende Passage im Grundgesetz nicht:

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“

Doch auch nach 75Jahren ist die Gleichberechtigung in vielen Bereichen immer noch nicht so wie wir uns das wünschen. Teilweise werden die errungenen Verbesserungen leichtfertig wieder aufs Spiel gesetzt. Seit über 100Jahren wird am 8.März der Welt Frauen Tag gefeiert. Gestern war wieder dieser Tag an dem unsere Rechte im Fokus stehen.

LandFrauen setzen sich für die Rechte der Frauen ein.
Wir LandFrauen versuchen mit unserem Einsatz „Miteinander Zukunft zu gestalten“.
Wir sind in vielen Bereichen aktiv, die weit mehr sind als Kuchen backen, Socken stricken, im Garten werken und das Heimchen am Herd spielen.
Der LandFrauenverein ist offen für alle Frauen, alle.
Egal wo sie herkommen, welche Sprache sie sprechen, welchen Bildungsgrad sie haben oder wie sie aussehen.
Wir engagieren uns in allen Lebensbereichen.
Von A wie Agrarwirtschaft, E wie Equalpay, über F wie Frauenheilkunde, Q wie Qualitätsmanagement, bis zu Z wie Zukunft gestalten.
Wir sind keine verknöcherten, alten Frauen die sich regelmäßig zum Kaffeekränzchen treffen.
Es liegt an uns dieses Klischee, was uns leider immer noch anhängt, zu ändern.
Wir sind innovativ, aktiv und manchmal auch impulsiv.
Wir sind Frauen mit allen Vor-und Nachteilen.
Wir sind liebenswert und engagiert.
Wir sind eine starke Gemeinschaft, die ohne Euer zutun nicht wachsen kann.
Die LandFrauenvereine sind auf Euch angewiesen um auch in den nächsten Jahren eine Zukunft zu haben.
Mit zahlreichen Veranstaltungen versuchen wir Impulse zu setze und Frauen Interessantes und Wissenswertes mit in den Alltag zu geben.
Frauen und gerade LandFrauen müssen flexibel sein und sich immer wieder neuen Gegebenheiten anpassen. Sei es die politische Situation in der Welt oder hier im Land, Umwelt Probleme oder die kleinen Dinge im Alltag.

LandFrauen sind nicht die schmückende Blumenvase auf dem Tisch der Gesellschaft, LandFrauen sind die starken Beine ohne die es den Tisch nicht gäbe!

Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig schöne Stunden mit einander zu verleben. Einfach mal die Welt für 2-3 Stunden vor der Tür lassen. Und das machen wir heute hier miteinander. Führen gute Gespräche und freuen uns nach dem Frühstück auf den Mundart-Kabarettisten Arnim Töpel.

Ich wünsche uns einen schönen Vormittag. Das Frühstück wartet auf uns. Ich bitte euch um Ressourcen zu schonen euere Teller und Besteck wieder zu verwenden

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit - und nun ist das Büffet eröffnet.

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Zum Internationalen Frauentag
LandFrauen fordern bessere Maßnahmen zur sozio-ökonomischen Absicherung von Frauen auf dem Land

https://landfrauen-bw.de/zum-internationalen-frauentag-landfrauen-fordern-bessere-massnahmen-zur-sozio-oekonomischen-absicherung-von-frauen-auf-dem-land/

Der Equal PayDay am 6. März hat es wieder einmal ins Bewusstsein gebracht: noch immer verdienen Frauen in Deutschland für die gleiche Arbeit weniger als Männer. In Baden-Württemberg ist diese Lohnlücke im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sogar besonders groß: hier liegt sie bei 22 Prozent. „Dieser Zustand ist nicht nur an sich inakzeptabel, er hat darüber hinaus weitreichende Folgen, die letztendlich auf die gesamte Gesellschaft zurückfallen,“ so Marie-Luise Linckh, Präsidentin des LandFrauenverbandes Württemberg-Baden. Eine dieser Folgen ist die nach wie vor mangelhafte sozio-ökonomische Absicherung der Frauen auf dem Land. Eine aktuelle Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zeigt es deutlich auf: Die Gleichstellung der Geschlechter ist auf dem Land, auch aufgrund traditioneller geschlechtsspezifischer Rollenmuster in der Erwerbs- und Erziehungsarbeit, noch nicht erreicht. Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen, sowie die soziale und finanzielle Absicherung klaffen hier weiter auseinander als in den Städten.

Der LandFrauenverband bringt sich durch ein vielfältiges Angebot für die sozio-ökonomische Absicherung der Frauen auf dem Land ein: vom Empowerment in Form von
Seminaren, Lehrgängen und Netzwerkangeboten bis zu Informationsveranstaltungen zur finanziellen Absicherung.

Gerade die ländlichen Gemeinden profitieren stark von der Care-Arbeit von Frauen in der Familie und der Gemeinde sowie ihrem ehrenamtlichen Einsatz für das Gemeinwohl.

Diese Arbeit muss politische und gesellschaftliche Anerkennung finden, auch in Form von finanziellem bzw. rentenrelevantem Ausgleich. Hierfür setzt sich der LandFrauenverband Württemberg-Baden ein.
Mit den Stimmen der LandFrauen ist es gelungen, die Altersgrenze beim bundesweiten Mammographie-Screening-Programm anzuheben. Damit können ab dem 1. Juli dieses Jahres auch Frauen zwischen 70 und 75 Jahren von dem Programm zur Früherkennung von Brustkrebs profitieren. Die Stimmen der LandFrauen haben auch dazu beigetragen, dass das Land Baden-Württemberg seit dem Sommer 2023 Fördergelder für den Ausbau von Hebammenkreißsälen zur Verfügung stellt und damit die Möglichkeit einer von Hebammen betreuten Geburt bei gleichzeitiger medizinischer Hintergrund-Betreuung in die Fläche zu tragen.

Auf diesen Erfolgen darf sich das Land nicht ausruhen: der LandFrauenverband Württemberg-Baden fordert die Regierung auf, unverzüglich Konsequenzen aus der Studie zu ziehen und die daraus hervorgehenden Handlungsempfehlungen zur sozio-ökonomischen Absicherung der Frauen unverzüglich umzusetzen.

Pressemitteilung LandFrauenverband Wurttemberg-<baden e.V.
Stuttgart, 7. März 2024

Der Kreisvorstand der LandFrauen Heidelberg-Sinsheim läd zum Landfrauentag am 9. März in die Dr.-Sieber-Halle in Sinsheim ein.

Es wird ein tolles Frühstücksbuffet geben und anschließender Veranstaltung mit dem Mundart-Kabarettisten und Musiker Herrn Armin Tölpel.

Der Eintrittspreis, inklusive Frühstück und 1 Glas Sekt, beträgt 18.00 €.

Wer noch Interesse hat und sich noch nicht angemeldet hat, bitte bei Sibille Schäfer per E-Mail sisch@gmail, oder 06226 / 78 63 70 anmelden.

Unsere diesjährige Adventsfeier der Ortsvorsitzenden, richteten die LandFrauen aus Epfenbach aus, es war alles schön dekoriert, Florian Ohlheißer stimmte uns musikalisch auf die Adventszeit ein, bei Kaffee und leckerem Kuchen vielen Gesprächen, Geschichten und Gedichte verflogen nur so die Stunden.

Als Dank für ihre Arbeit über das Jahr, bekam das Vorstandsteam des Kreises, sowie das Team der LF- Epfenbach eine Amaryllis überreicht.

Vielen Dank nochmals an dieser Stelle den LanFrauen Epfenbach

Wir wünschen allen eine gesegnete, friedvolle Adventszeit. 

Die Vorstandschaft der KreislandFrauen Heidelberg

Nikolaus

Früher kam zu unserem Wanderverein immer der Nikolaus in den Wald. Das war eine schöne Feier mit Liedern und dem echten Nikolaus. Der hatte alles was so ein Nikolaus haben muss. Einen roten Mantel, schwarze Stiefel, einen weißen Bart, natürlich das große Buch, Sack und Rute. Wir Kinder mussten immer ein Lied singen oder ein schönes Gedicht aufsagen, ansonsten gab es kein Geschenk!

Wir die Enkel vom Vorstand mussten natürlich besondere Gedichte lernen. Nicht nur „Advent, Advent ein Lichtlein brennt“.

Am Tag vor Nikolaus. Ich hatte schon mehr oder weniger eifrig ein Gedicht geübt was meine Mutter ausgesucht hatte.

„Koansch dei Gedischd?“ fragte die Mutter

„Hajo“, gab ich zurück, obwohl ich mir noch nicht so richtig sicher war.

„Der Zipfel, der Zapfel der goldene Apfel“

„Sags ä mol rischdisch uff, näd bloß so halwer!“ Kam die Aufforderung.

Ich stellte mich in Position und holte tief Luft:

„Kinder kommt und ratet was im Ofen bratet. Hört wies knallt und zischt, bald wird aufgetischt. Der Zipfel, der Zapfel, der Kipfel, der Kapfel der gold-rote Apfel“

Pause

„Mir dunne doch koa Äpfel in de Backoffe, wer meschd denn sowas? Warum muß isch des lerne?“ Fragte ich.

Die Mutter zuckte mit den Schultern „ Mach weider, moje muschs fo de Belzeniggl kenne, du wesch sunscht gibts nix“.

Also ich nun wieder weiter mit der 2. Strophe.

„Kinder lauft schneller, holt eure Teller, holt die Gabel, sperrt auf den Schnabel für den Zipfel, den Zapfel, den Kipfel, den Kapfel den goldbraunen Apfel.“

„Sowas hab isch noch nie gesse, schmeckt des iwwerhaubt? So än braune heiße Apfl. Der isch doch doann wie verfauld. Un die Schal mag isch a näd!“

„Leng näd ab! Weider gehts mit de 3. Stroph!“

Die konnte ich allerwenigsten... Stockend fing ich an:

„Sie pusten und prusten.....sie jucken, nein sie gucken und schlucken... sie lecken und schlecken...Den Zipfel, den Zapfel, den Kipfel,den Kapfel ,den ...gold... nee knusprigen Apfel. Fädisch!“

„Na, des ibsch bessea noche bissl, dä OAfang geht jo schun goanz gud.“

Schei... Zipfl Zapfl Apfel, dachte ich.

Am nächsten Tag machten wir uns dick vermummt in den tief verschneiten Wald auf. Damals gabs noch Schnee, richtigen Schnee! An der Waldhütte hatten sich schon viele Kinder mit ihren Eltern versammelt. In der großen Runde wurde dann recht laut „Laßt uns froh und munter sein“ gesungen um dem Nikolaus den Weg zuweisen. Und dann kam er schwer beladen durch den Schnee gestapft. Alles da, der rote Mante, der weiße Bart, der Sack mit den Geschenken, das schwarze Buch und eine besonders große Rute!

„Der Zipfel, der Zapfel, der goldene Apfel“ ging mir durch den Kopf.

Die ersten Kinder waren an der Reihe, alle trugen ihr Gedicht oder Lied vor und bekamen ihr Geschenk.

„Kinder kommt und bratet, nee ratet“

Nun war ich an der Reihe.

„Und was hast du heute Schönes für mich gelernt? Kannst du mir was vortragen?“

Mir wurde warm, der Schal war aber auch eng am Hals.

„Ja“ sagte ich. Pause. Nikolaus schaute mich erwartungsvoll an. „Na dann leg mal los.“

Schweißperlen traten mir auf die Stirn, rot lief mir das Gesicht an.

Ich öffnete den Mund:

“Kinder kommt, der Zipfel, Zapfel zappelt, der Kipfel,Kapfel golden rappelt, im Ofen!

Mit der Gabel in den Schnabel, pusten, prusten, schlecken, lecken, jucken und gucken der Zipfel der Zapfel der faule Apfel! Fädisch!“ ratterte ich in Rekord Tempo runter.

Meine Mutter zuckte, mein Vater blickte zu Boden, Oma und Opa lächelten leicht verkniffen.

Der Nikolaus nickte wohlwollend. “Das war aber ein sehr schönes Gedicht, das kannte ich so noch gar nicht! Aber das nächste Mal musst du besser üben und nicht so schnell reden!“

Und er überreichte mir ein Säckchen mit Nüssen, Mandarinen und Schokolade. Puh! Der Nikolaus kannte mein Gedicht wohl auch nicht richtig, was für ein Glück! Vielleicht hörte er auch nicht mehr ganz so gut. Meine Mutter zog nur eine Augenbraue hoch, mehr kam nicht. Es waren ja noch andere Kinder dran.

Das letzte Kind kam nun an die Reihe.

„Und was hast du mir für ein Gedicht mitgebracht?“ fragte der Nikolaus.

Das Mädchen antwortete frech.“Isch koan nix! Gar nix!“

Der Nikolaus runzelte die Stirn.

Oje, dachte ich, jetzt kommt die Rute zum Einsatz und ein Geschenk gibts bestimmt auch nicht. Aber es kam anders!

„Nun nächstes Jahr möchte ich aber auch von dir was hören!“ sagte der Nikolaus und gab ihr auch ein Säckchen!

Sie nickte drehte sich um und grinste mich breit an, und streckte mir die Zunge raus.

Wie konnte das sein! Wochen hatte ich den Zappel Apfel gelernt und die kriegt für NIX auch ein Geschenk! Das erschütterte mein Weltbild aufs äußerste und veränderte meine Lebenseinstellung bis heute! Seit dem ist mir klar, dass man mit NIX im Leben genauso weit kommt wie mit Zipfel, Zapfel, Kipfel, Kapfel und goldenen Äpfeln.

 

P.S. Bratapfel mit Vanilleeis schmeckt aber trotzdem gut.