Zwischen Kraichgau und Odenwald liegt in wunderschöner Landschaft die Gemeinde Lobbach mit ihren Ortsteilen Waldwimmersbach und Lobenfeld. Weit über die Grenzen hinaus ist Lobbach durch die evangelische Klosterkirche Lobenfeld bekannt. Die Lobenfelder Klosterkirche ist neben der ehemaligen Zisterzienserabteikirche Maulbronn der einzig erhaltene romanische Sakralbau des Kraichgaus. Um 1145 wurde das Kloster gegründet. Das Kirchengebäude aus der Stauferzeit blickt auf eine bewegte geistliche und weltliche Geschichte zurück. Bis hinein in die pfälzische Reformation (1556) gab es Augustiner Chorherren, Benediktinerinnen und Zisterzienserinnen geistliche Heimat.

Im 17. Jahrhundert bot das Kloster Jesuiten, schwedischen Protestanten, englischen Sabbatariern und Schweizer Flüchtlingen Zuflucht und Gemeinschaft. Die Klostergüter sorgten für Arbeit und Nahrung.

1705 wurde die Kirche protestantisch. Der gesamte Klosterbesitz jedoch, Wirtschaftsgebäude und Land, wurden der katholischen Kirche zugeteilt. Das heute als Winterkirche, Sitzungs- und Konferenzraum genutzte Langhaus wurde 1808 von der Kirche getrennt und fand zeitweise als Tabakspeicher, »Rumpelkammer« und sogar als Schafstall Verwendung. 1984 kam das Langhaus wieder in den Besitz der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau und wurde von 1995 bis 1997 saniert. Seit 2004 nutzt das »Geistliche Zentrum Klosterkirche Lobenfeld« die Klosterkirche für verschiedene Veranstaltungen.

Wer die Kirche betritt, kann den Geist der unterschiedlichen christlichen, geistlichen Strömungen atmen. Die geistliche Heimat, die die Kirche seit nunmehr über 800 Jahren unzähligen Generationen von Christen geboten hat, ist spürbar und sichtbar von alt bis neu, von traditionsgebunden bis mutig und modern. Im Jahre 2005 wurde der gesamte Klosterbereich saniert und ein schöner Bauerngarten angelegt. Jährlich findet am 4. Augustwochenende das traditionelle »Klosterfest« im ehemaligen Klosterhof statt. Neben den örtlichen Vereinen, die die Besucher mit »Speis’ und Trank« verköstigen, gibt es einen traditionellen Handwerkermarkt.

 

Quelle: Diese Geschichte finden sie im Kochbuch auf Seite 67.